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Zu welcher Jahreszeit auch immer Sie diese Orte besuchen, bequeme Schuhe sind immer angebracht. Das erste Ziel dieser Route ist leicht zu erreichen. Folgen Sie den Hinweisschildern entlang der Straßen, sollten Sie sich dennoch verfahren, fragen Sie einfach einen Passanten.
Es gibt keinen Molfetteser, der den Pulo nicht kennt und nicht weiß, wie er zu erreichen ist. Die Karstdoline befindet sich wenige Kilometer von der Ortschaft entfernt, eingebettet in die landestypische Vegetation. Sie ist der ideale Ort, um vom Stadtleben Abstand zu bekommen und sich beim Gezwitscher der artenreichen Vogelpopulation, die hier ihr Habitat gefunden hat, zu entspannen.
Abgesehen von den Vögeln leben hier auch Säugetiere, Reptilien und Amphibien, die diesen Ort nicht nur bei Tag sondern auch bei Nacht mit ihren verschiedenartigen Stimmen und seltsamen Lauten beleben. Der Pulo von Molfetta stellt sich als große Landschaftssenke dar.
Während Sie sich noch auf dem Zufahrtsweg befinden, bekommen Sie bereits einen ersten Eindruck von der besonderen Beschaffenheit dieses Ortes und dem Reichtum seiner Flora. Verzichten Sie jedoch nicht darauf, in Begleitung eines Führers auf seinen Pfaden weiter vorzudringen und eine Reise in die Vergangenheit zu unternehmen, die Sie in andere Zeiten zurückversetzt, von der Steinzeit mit den ersten menschlichen Behausungen, bis in das bewegte 18.
Jahrhundert, als zu Ehren von Ferdinand IV. von Bourbon und seiner Gattin Caroline zwei ergiebige Salpeter-Höhlen nach ihnen benannt wurden. Das Ausblühen dieses Salzes in den Höhlen des Pulo wurde von ortsansässigen Wissenschaftlern und Naturforschern entdeckt, fand aber sofort internationale Resonanz, da Salpeter für die Herstellung von Schießpulver unentbehrlich war.
In einer Zeit des Kanonendonners war es wichtig, über natürliche Vorkommen zu verfügen. Der Abstieg an den Flanken der Doline ist angenehm und die Landschaft besonders ansprechend für Liebhaber der Geologie, Botanik, Archäologie und Geschichte.
Die Faszination des Pulo liegt in seinem sich jahreszeitlich wandelndem Aussehen, bedingt durch eine vielfältige Flora, die sich in den unterschiedlichen Mikroklimata an den Hängen der Doline entwickelt hat. Dort blühen Pflanzen mannigfacher Art und betören den Besucher zu den verschiedenen Jahreszeiten mit ihren Farben und Düften. Überall sprießen blühende Pflanzen, sogar im Winter, sie schlagen ihre Wurzeln in die Trockenmäuerchen und setzen sich an den Stämmen großer Bäume fest. Vielleicht entdecken Sie sogar eine ganz seltene Pflanzenform, die man in Italien nur hier finden kann.
Am Grund der Senke ist der Boden weich und angenehm feucht und Sie werden das Gefühl haben, sich im Zentrum der Erde zu befinden, vielleicht sogar in jenem friedvollen Garten Eden, der den Menschen einst versagt geblieben ist.
Die kühle Luft regt den Appetit an und tut den Lungen gut, daher atmen Sie tief durch. Nach dem Besuch der bourbonischen Salpetermine ist die Zeit für den Aufstieg und einen Besuch des Archäologischen Museums des Pulo gekommen. Kehren Sie also um und folgen Sie den Hinweisschildern zum Museum wenige hundert Meter weiter vorne. Sie kommen zu einer langen Allee mit einem giebeligen Tor hinter dem sich die Casina Cappelluti (Villa Cappelluti) erhebt.
Das leuchtend weiße Gebäude war früher das Lazarett der Stadt. Der Gang durch die Räumlichkeiten ergänzt die Entdeckungstour im Pulo.
Dort befinden sich die Fundstücke der letzten Ausgrabungen sowie hervorragende Rekonstruktionen, die zum Verständnis einiger besonderer Abbaumethoden beitragen.
Einen Kilometer vom Pulo entfernt kann man die Cava dei Dinosauri (Grube der Dinosaurier) besuchen. Fährt man auf der Straße weiter in Richtung Ruvo di Puglia, kommt man nach einem großen Restaurant zu einer Abzweigung. Nehmen Sie die linke Straße und halten Sie sich rechts, dann erreichen Sie nach zirka einem Kilometer zu Ihrer Linken eine der größten Fundstätten von Dinosaurierspuren.
Die Spuren von Grasfressern, Fleischfressern, einigen Zweibeinern und zahlreichen Vierbeinern führen in Reihen bis zu 10 m in die Grube hinein. Es wurden mindestens sieben verschiedene Arten von Fußspuren gefunden, die darauf schließen lassen, dass diese Dinosaurier zwischen einem halben und 15 Meter groß waren. Ein spannendes Abenteuer!
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